Rezension: “Enzyme – Struktur, Kinetik und Anwendung”

„Enzyme zählen zweifellos zu den wirkungsvollsten Substanzen dieser Erde.“ Mit diesen Worten beginnt Hans Bisswangen sein Fachbuch „Enzyme – Struktur, Kinetik und Anwendung“, dass er als 1.Auflage 2015 mit dem Verlag  WILEY-YCH veröffentlichte.
Hierbei präsentiert Bisswangen eine populär zugängliche Einführung für Studenten,  in das im Studium nicht gern gesehene Fach der Enzymkinetik. Hierbei geht er vor allem auf wichtige Aspekte der Kinetik als auch auf die einzelnen Enzymfamilien ein und vermittelt so ein übersichtliches Verständnis über das breite Spektrum der Enzyme.

Das Buch ist in 14 Teilabschnitte auf knapp 300 Seiten  gegliedert, und schließt am Ende jedes Kapitels mit einem Literaturverweis für weiterführende Informationen ab. Die Kapitel sind auf die wesentlichsten Punkte reduziert und das ganze Buch ist deshalb kein dicker Wälzer, der Studenten abschreckt, sondern stattdessen ein Buch das auch als Bahnlektüre genutzt werden kann.
Bisswangen beginnt mit einer Einführung über die Entwicklung und Bedeutung von Enzymen. Anschließend deckt er alle Teilbereiche der Struktur, Anwendung und Kinetik ab. Er erläutert Fach- und Oberbegriffe, die in der Enzymkinetik häufig genutzt werden sachlich und einfach. Dabei liest sich das Buch nicht als Fachwerk, sondern mehr als Roman, was leichtes Herunterlesen garantiert und gut verständlich wirkt. Es wird kaum Grundlagenwissen benötigt, da im Buch selbst vieles aufeinander aufbaut.
Ein weiterer wichtiger Punkt, der in späteren Kapiteln deutlich wird, ist die grundlegende und fachübergreifende Vernetzung einzelner Schwerpunkte zu anderen Modulen wie „Physikalische Chemie“, die in Unterpunkten wie „ Kinetische Behandlung von Enzymreaktionen“ und „Methoden für Enzymuntersuchung“ zum Tragen kommt. Das ist nicht nur positiv um das im Buch vermittelte Wissen besser verständlich zu machen, sondern auch um fachlich Gelerntes zu wiederholen, wie beispielsweise sein Wissen in Biochemie für die Enzyme eine wichtige Grundlage bilden.
Hervorzuheben ist, dass in dem Buch oft farbige Bilder verwendet wurden, die vorher Erklärtes gut untermalen und besseres Verständnis mit sich bringen. Allerdings sind diese oft sehr komplex gestaltet, und deshalb nur für Leute mit einem gewissen Basiskenntnissen geeignet.

Zusammengefasst bietet das Buch eine gute Grundlage als Begleiter für biochemische Studiengänge,  nicht jedoch als Fachbuch für Module wie Enzymkinetik, da es dazu einfach zu wenig detaillierte Informationen enthält. Das Buch lässt sich gut als Stütze und Nachschlagewerk für allgemeine Angaben nutzen und ist auch als Begleiter keine Fehl-Anschaffung.

 

 

Susan Friedrich

Titelbild: CC BY-SA http://www.enzymlogic.com/

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